Evangelische Kirchengemeinde Berlin-Lichtenrade
Solardach Goltzstr. 33

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Unser Solar-Dach

Im Januar 2008 fand auf Initiative einer kleinen Gruppe am Klimaschutz stark Interessierter unserer Gemeinde die „Lichtenrader Klimakonferenz“ statt. „Klimaschutz als Bürgerbewegung“ und „Was bedeutet CO2-Emission konkret?“, das waren die Einführungs-Vorträge. „Energiebewusstes Bauen und Sanieren“, „Gebäudeenergieberatung“, „Lebensqualität und Lebensstil“, „Straßen- und Luftverkehr“, „Welche Kraftwerke in Zukunft?“, „Wer wird mein Stromanbieter?“ und auch „Projekt Solardach Goltzstraße"- das waren die Themenbereiche, die mit Fachleuten in Gruppen bearbeitet wurden.

Am Ende der 3-tägigen Tagung wurde eine Erklärung verabschiedet, in der u.a. die Gemeinde gebeten wurde, auf dem Dach des Gemeindehauses Goltzstr. eine Photovoltaik-Anlage zur Stromerzeugung zu bauen.

Nach umfangreichen Planungen und Berechnungen stand fest: Die Finanzierung muss allein aus Spenden erfolgen, es sollte ein echtes "Lichtenrader Bürgerdach" werden.  Spendenaufrufe wurden in den Kiez-Zeitungen veröffentlicht und in jeden Lichtenrader Briefkasten eingeworfen und ein täglich aktualisiertes Spenden-Barometer eingerichtet. Daran war ablesbar, wie viele Solarmodule mit dem jeweiligen Spendenstand finanzierbar sind, wie groß die Anlage werden könnte.

Bei den Planungen und Berechnungen gingen wir damals von Modulen mit dem Format 0,79 x 1,21 m und einer Leistung von je 190 W aus (z.B. Fabrikat BP, Typ 7190S AR). 114 Module dieser Größe hätten wir auf dem dafür vorgesehenen Süd-West-Abschnitt des Daches unterbringen können.

Zu der damaligen Zeit wurden Solaranlagen vom Staat gefördert. Das erfolgte durch eine für 20 Jahre festgeschriebene Einspeisevergütung. D.h., Sonnenstrom wurde fast ausnahmslos nicht zur Eigenverwendung genutzt sondern in das Stomnetz eingespeist.. Die Höhe der zugesicherten Einspeisevergütung hing vom Jahr der Fertigstellung der Anlage ab. So gab / gibt  es für Anlagen, die im Jahr 2008 an's Netz gingen, 0,4675 €  je kWh.

Das bedeutete für uns, dass wir für alle Berechnungen zur Finanzierung und Wirtschaftlichkeit einen bestimmten Fertigstellungstermin festlegen mussten, weil die Vergütung von Jahr zu Jahr geringer festgesetzt war. So legten wir also den Berechnungen zugrunde, dass die Anlage noch im Jahr 2008 eingeschaltet werden muss. Denn ab Januar 2009 hätte es für die Zeit der nächsten 20 Jahre nur noch 44,41 Ct/kWh gegeben.

Aber wie viele Menschen werden spenden, mit welchem Betrag können wir rechnen? Wie groß können wir bauen? Eine Prognose war nicht möglich. Schwierige Berechnungen begannen:

Für die Installation der Anlage benötigten wir ein recht hohes Gerüst. Kabel müssen von der Anlage auf dem Dach bis zu einem neu zu installierenden Zähler verlegt werden. An der Straßenseite des Gemeindehauses wollten wir eine Anzeigetafel installieren, die Sie laufend über das Ergebnis der Anlage informiert. Sie sollte Auskunft geben über den erzeugten Strom und die eingesparte CO2-Belastung. Diese Werte sollten auch im Internet zu sehen sein.
So gab es also Grundkosten, die unabhängig von der Größe der Anlage sind.

Wegen Kosten für Gerüst, Grund-Verkabelung, Zähler, Anzeigetafel usw. ist das erste Element das teuerste. Um beginnen zu können, benötigten wir mindestens etwa 4.000 € . Das letzte Modul ist das billigste, weil sich die Grundkosten darin am geringsten niederschlagen. Es kostete nur noch knapp 1.000,-- € .

Wir entwickelten eine Bechnungstabelle mit zugehörender Formeln und Grafik als  "Spendenbarometer". So war täglich ablesbar, wie hoch der Spendeneingang war und ob er bereits für einen Baubeginn ausreicht und wenn ja, wie viele Solarpaneele wir uns bereits leisten können.
 

Bei den Berechnungen gingen wir von folgenden Voraussetzungen aus:
Verkaufserlös je kWh für die nächsten 20 Jahre für Anlagen, die 2008 in Betrieb gehen: 0,4675 € /kWh
spezifischer Stromertrag Berlin (unter Berücksichtigung der durchschnittlichen Sonnenscheindauer) 829 kWh/kWp a
Ertragsminderung pro Jahr 0,3 %
laufende Kosten pro Jahr 1,0 %

Dann folgte die Darstellung des Daches mit den Installationmöglichkeiten und die Berechnungen des finanzierbaren und der Prognose des Ertrages:

                                                       
           
                     














   
               
















     
                 














       
               














       
             
                                       
 
  1. Abschnitt:  30 Module 2. Abschnitt: 39 Module 3. Abschnitt: 35 Module 4. Abschnitt
Diese Tabelle unter der Dachfläche zeigte, was das ganze kosten sollte und mit welchen Ergebnissen zu rechnen sein würde. Würden wir nur ein Modul installieren können (unten links), würde das 3.739,16 €  (braun unterlegte Zeile der Tabelle) kosten. Um die gesamte Fläche belegen zu können, hätten wir etwa 114.933,05 €  benötigt. Eine solche Anlage  würde bis 2028 dann insgesamt 134.790,00 €  für unsere gemeindliche Arbeit mit Kindern und Jugendlichen erwirtschaften!

Die Unterteilung in Abschnitte hing mit der erforderlichen Göße der aufzustellenden Gerüste zusammen..Spätere Erweiterungen waren bedingt durch die festgelegten Einspeisevergütungen kaum möglich.bzw. wirtschaftlich nicht sinnvoll. Es könnten nur zusätzliche Anlagen mit separatem Zähler gebaut werden.

Wir stellten die möglichen Module in der Grafik zunächst dargestellt. Je nach Spendenstand wurden sie durch ersetzt. Das Dach wurde also in Abhängigkeit vom Spendeneingang von nach verfärbt.

Mitte Oktober  war es Zeit, an die Realisierung zu gehen, wenn die Einschaltung noch in 2008 erfolgten sollte. Es wurden Angebote eingeholt. Wer bietet für den erreichten Spendenstand uns das leistungsfähigste Solardach an? Weil wir noch auf weitere Spenden hofften, ließen wir die Anzeigetafel am Eingang zunächst unberücksichtigt. Aber wir konnten immerhin eine Anlage mit 10 Modulen und 2,22 kW Leistung in Auftrag geben! Vielen Dank an die zahlreichen Spenderinnen und Spender. 

Tatsächlich gingen noch so viel weitere Spenden ein, dass die Anzeigetafel im Januar 2009 nachgebaut werden konnte: Aktueller Spendenstand am 20.1.2009: 17.263,97 €. Danke, liebe Spenderinnen und Spender!
Die Anlage ist gebaut. die Anzeigetafel geliefert, die Montage folgte!

Wie haben wir gebaut? Klicken Sie hier!


Wie erwähnt, ging die vorstehende Muster-Berechnung von Modulen BP 7190S AR, 1593x790mm groß, 190 WP Leistung, aus. Wir wollten den Auftrag an den Anbieter erteilen, der uns das größtmögliche Ergebnis anbietet. Somit kamen dann andere Module mit anderen Maßen und Leistungsdaten  und in anderer Anordnung zum Einsatz:
Es wurde das Modul Atersa A 222P eingebaut, das nicht 190, sondern 222,0   WP erzeugt mit 29,8 V Spannung und einem  max. Strom von 7,44 A. Es ist bestückt mit poly-Si-Zellen und sind 1.645 x 990 x 50 mm groß