Unser
Solar-Dach
Im Januar 2008 fand auf
Initiative einer kleinen
Gruppe am Klimaschutz
stark Interessierter
unserer Gemeinde die
„Lichtenrader
Klimakonferenz“
statt. „Klimaschutz als
Bürgerbewegung“ und „Was
bedeutet CO2-Emission
konkret?“, das waren die
Einführungs-Vorträge.
„Energiebewusstes Bauen
und Sanieren“,
„Gebäudeenergieberatung“,
„Lebensqualität und
Lebensstil“, „Straßen-
und Luftverkehr“,
„Welche Kraftwerke in
Zukunft?“, „Wer wird
mein Stromanbieter?“ und
auch „Projekt Solardach
Goltzstraße"- das waren
die Themenbereiche, die
mit Fachleuten in
Gruppen bearbeitet
wurden.
Am Ende der 3-tägigen
Tagung wurde eine
Erklärung verabschiedet,
in der u.a. die Gemeinde
gebeten wurde, auf dem
Dach des Gemeindehauses
Goltzstr. eine
Photovoltaik-Anlage zur
Stromerzeugung zu bauen.
Nach umfangreichen
Planungen und
Berechnungen stand fest:
Die Finanzierung muss
allein aus Spenden
erfolgen, es sollte ein
echtes "Lichtenrader
Bürgerdach"
werden.
Spendenaufrufe wurden in
den Kiez-Zeitungen
veröffentlicht und in
jeden Lichtenrader
Briefkasten eingeworfen
und ein täglich
aktualisiertes
Spenden-Barometer
eingerichtet. Daran war
ablesbar, wie viele
Solarmodule mit dem
jeweiligen Spendenstand
finanzierbar sind, wie
groß die Anlage werden
könnte.
Bei den Planungen und
Berechnungen gingen wir
damals von Modulen mit
dem Format 0,79 x 1,21 m
und einer Leistung von
je 190 W aus (z.B.
Fabrikat BP, Typ 7190S
AR). 114 Module dieser
Größe hätten wir auf dem
dafür vorgesehenen
Süd-West-Abschnitt des
Daches unterbringen
können.
Zu der damaligen Zeit
wurden Solaranlagen vom
Staat gefördert. Das
erfolgte durch eine für
20 Jahre
festgeschriebene
Einspeisevergütung.
D.h., Sonnenstrom wurde
fast ausnahmslos nicht
zur Eigenverwendung
genutzt sondern in das
Stomnetz eingespeist..
Die Höhe der
zugesicherten
Einspeisevergütung hing
vom Jahr der
Fertigstellung der
Anlage ab. So gab /
gibt es für
Anlagen, die im Jahr
2008 an's Netz gingen,
0,4675 € je kWh.
Das bedeutete für uns,
dass wir für alle
Berechnungen zur
Finanzierung und
Wirtschaftlichkeit einen
bestimmten
Fertigstellungstermin
festlegen mussten, weil
die Vergütung von Jahr
zu Jahr geringer
festgesetzt war. So
legten wir also den
Berechnungen zugrunde,
dass die Anlage noch im
Jahr 2008 eingeschaltet
werden muss. Denn ab
Januar 2009 hätte es für
die Zeit der nächsten 20
Jahre nur noch 44,41
Ct/kWh gegeben.
Aber wie viele Menschen
werden spenden, mit
welchem Betrag können
wir rechnen? Wie groß
können wir bauen? Eine
Prognose war nicht
möglich. Schwierige
Berechnungen begannen:
Für die Installation
der Anlage benötigten
wir ein recht hohes
Gerüst. Kabel müssen von
der Anlage auf dem Dach
bis zu einem neu zu
installierenden Zähler
verlegt werden.
An der Straßenseite des
Gemeindehauses wollten
wir eine Anzeigetafel
installieren, die Sie
laufend über das
Ergebnis der Anlage
informiert. Sie sollte
Auskunft geben über den
erzeugten Strom und die
eingesparte CO2-Belastung.
Diese Werte sollten auch
im Internet zu sehen
sein.
So gab es also
Grundkosten, die
unabhängig von der Größe
der Anlage sind.
Wegen Kosten für
Gerüst,
Grund-Verkabelung,
Zähler, Anzeigetafel
usw. ist das erste
Element das teuerste. Um
beginnen zu können,
benötigten wir
mindestens etwa 4.000 €
. Das letzte Modul ist
das billigste, weil sich
die Grundkosten darin am
geringsten
niederschlagen. Es
kostete nur noch knapp
1.000,-- € .
Wir entwickelten eine
Bechnungstabelle mit
zugehörender Formeln und
Grafik als
"Spendenbarometer". So
war täglich ablesbar,
wie hoch der
Spendeneingang war und
ob er bereits für einen
Baubeginn ausreicht und
wenn ja, wie viele
Solarpaneele wir uns
bereits leisten können.
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